Stilgrundlagen für Gentleman: das perfekte weiße Hemd
Wer eine schöne Frau an seiner Seite hat, möchte selbst auch mit Eleganz und Stilgefühl beeindrucken. Erster Schritt ist dabei nicht der italienische Anzug vom Maßschneider, sondern ein weißes Hemd, das als Basis für viele legere oder formelle Outfits dient. Geschäftsmänner haben meist eine große Auswahl an weißen Hemden im Schrank – wenigstens ein hochwertiges und wirklich gut sitzendes Modell sollte aber jeder im Schrank haben.
Finger weg von Polyester
Ein echter Gentleman besteht auf Naturfasern. Die tragen sich angenehmer und sind atmungsaktiv, was das Risiko für Schweißflecken senkt. Klassiker ist hier Baumwolle, wer es etwas ausgefallener mag, greift auch mal zu einem Seidenhemd in matter Webart. Fernhalten sollte man sich allerdings von sehr leichten oder glänzenden Stoffen, Webungen wie Popeline eignen sich besser. Liebhaber des klassischen Stils empfehlen Baumwolle mit einer 120 g/m² Grammatur. Bügelfreie Hemden gelten bei Manchen als verpönt – die spezielle Behandlung der Fasern dieser Hemden kann außerdem Hautreizungen auslösen.
Kragen
Am beliebtesten ist der Kentkragen, der zu jedem Anlass passt und sich mit oder ohne Krawatte tragen lässt. Ein Haifischkragen hingegen hat weiter auseinandergespreizte Kragenflügel und sollte darum am besten mit einem breiten Revers und einer Krawatte mit großem Knoten kombiniert werden. Zu den Allroundern zählen der Eton Kragen, der eine Mischung aus Kent und Haifisch ist, und der lässigere Button-down-Kragen. Zu einem Smoking gehört ein Hemd mit Vatermörderkragen, das stets mit Fliege getragen wird. Beim Kauf eines Hemdes lohnt es sich, den Kragen mit verschiedenen Trageweisen auszuprobieren – er sollte vollständig zugeknöpft nicht scheuern und seine Form behalten, wenn der oberste oder auch mehrere Knöpfe geöffnet sind.
Passform
Die Zeit, in der Hemden labbrig unter Hosenträgern sitzen, ist vorbei: Der moderne Gentleman trägt körpernah geschnittene Hemden im Modern Fit oder Regular Fit. Für Herren mit schmaler Figur eignet sich auch ein Schnitt im Slim Fit. Dieser betont die Figur sehr stark – wer also einen sehr muskulösen Oberkörper hat, wirkt in einem Slim Fit Hemd schnell prollig. Die korrekte Kragenweite entspricht dem Halsumfang plus einem halben Zentimeter, beim Taillenumfang ist ein Aufschlag von zehn Zentimetern angemessen. Die Armlänge wird gebeugt gemessen, die Manschetten sollten die Handgelenke vollständig bedecken und mindestens einen Zentimeter aus dem Ärmel des Sakkos herausragen. Die Uhr wird stets unter der Manschette getragen – darum sollte Letztere nicht zu eng sitzen.
Manschetten
An der Manschette erkennen selbst Laien leicht, ob das Hemd auch für elegante Anlässe geeignet ist. Bei Langarmhemden unterscheidet man drei Arten von Manschetten:
Die Sportmanschette ist die verbreitetste Manschettenart und ist sowohl bei Freizeit- als auch bei Businesshemden beliebt. Die Sportmanschette hat meist zwei aneinandergereihte Schließknöpfe, hier wird also kein separater Manschettenknopf benötigt.
Kombimanschetten sind etwas eleganter als Sportmanschetten und passen so zu jedem Anlass. Sie werden, genau wie Umschlagmanschetten, mit einem Manschettenknopf geschlossen.
Umschlagmanschetten sind die eleganteste Manschettenform. Die Stofflage ist doppelt so lang wie bei anderen Manschettenformen und wird umgeschlagen. Fracks und Smokings werden ausschließlich mit Umschlagmanschetten getragen.
Schneider wirken Wunder
Wer einmal ein maßgeschneidertes Hemd getragen hat, wird nie wieder mit einem Modell von der Stange zufrieden sein. Besonders beim Klassiker in Weiß lohnt sich die Investition. Wer bereits ein Lieblingshemd hat, der kann sich dieses beim Schneider anpassen lassen. Lässt man sich hingegen ein Hemd auf Maß schneidern, hat man mehr Kontrolle über das Ergebnis und kann alles von Kragen über Stoffart und verwendete Knöpfe selbst bestimmen. Der Unterschied zum Hemd von der Stange ist offensichtlich – und kommt bei Damen gut an.